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Vortrag zur Bindungsforschung stößt auf enorme Resonanz

Dr. Brisch„Wisst ihr was ich brauche?“ - auf diese fiktive Frage eines Kleinkindes versuchte Dr. Brisch, Bindungsforscher aus München, in der mit ca. 350 Besuchern gefüllten Fortuna Kulturfabrik eine, für Erwachsene nachzufühlende Antwort zu finden.

In bildhafter Sprache führte er aus, dass eine sichere Bindung zwischen Kind und Eltern bzw. Hauptbezugsperson wie ein Hafen ist, in den das Kind bei „stürmischer See“, wenn es Angst hat oder sich unsicher fühlt Schutz suchen kann.

Dieses kindliche Bindungsverhalten ist in der Evolution des Menschen ein überlebenswichtiger Faktor, um nicht von der Gruppe zurückgelassen zu werden.


Kinder brauchen diesen sicheren Hafen, der nicht beliebig austauschbar ist und Erwachsene tragen die Sorge dafür, dass er entstehen kann. Damit sichere Bindung wachsen kann braucht es Zeit, körperliche Nähe und es erfordert Feinfühligkeit. Eine gute Bindung zeigt sich in Krisensituationen, aber sie entsteht im Alltag durch die Erfahrungen der Feinfühligkeit der das Kind umgebenden Menschen. Es braucht Blickkontakt und das „Leuchten in den Augen“ der Bezugsperson, das dem Kind Bestätigung gibt.

Das Kind „denkt“, wer mich regelmäßig füttert, wickelt, spielt und kuschelt , so dass es mir gut geht, ich mich aufgehoben und sicher fühle, an den binde ich mich. So wie Partner im späteren Leben nicht einfach austauschbar sind, so sind Bindungspersonen für das Kind auch nicht beliebig austauschbar.

Es braucht rund ein Jahr, um die Bindung zwischen der Hauptbezugsperson  und dem Kind zu festigen. Erst danach ist das Kind in der Lage, mehrere Bindungspersonen von unterschiedlicher Bedeutung zu akzeptieren.

Allen Besucherinnen und Besuchern sagen wir, von der Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung für den Landkreis Erlangen-Höchstadt, herzlichen Dank für Ihr Kommen!